Umgang mit Schmerzmitteln: In den USA soll die Vergabe von Opioiden strenger geregelt werden

Von Cornelia Scherpe
17. September 2013

In den USA ist der Konsum von Opioiden in den letzten Jahren bedenklich stark angestiegen. Wurden im Jahr 1991 insgesamt rund 76 Millionen offizielle Rezepte an die Patienten ausgestellt, lag man im Jahr 2011 bereits bei rund 219 Millionen. Die Zahl der Rezepte hat sich also fast verdreifacht. Für die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA ist das ein nicht mehr vertretbare Konsum der durchaus gefährlichen Schmerzmittel.

Folgen bei der Einnahme von Opioiden

Immerhin drohen bei der Einnahme nicht nur diverse Nebenwirkungen, sondern auch eine ernstzunehmende Abhängigkeit. Man möchte daher die Bedingungen zur Vergabe eines Rezeptes verschärfen und so dem künftigen Missbrauch vorbeugen. Außerdem sollen die Hersteller verpflichtet werden, in naher Zukunft neue Studien zur Sicherheit ihrer jeweiligen Opioide durchzuführen und diese zu veröffentlichen.

Bisherige Praxis und Möglichkeiten zum Missbrauch

Ein genauer Blick in die letzten Jahre hat gezeigt, dass viele US-Ärzte zu leichtfertig mit einer Verschreibung umgegangen sind. Natürlich gab es viele Fälle, in denen der Patient das Mittel wirklich brauchte, etwa bei einem Krebsleiden im Endstadium. Doch es gab auch andere Situationen: Beispielsweise erhielten viele Menschen nach dem Zahnarztbesuch ein Opioid gegen die Schmerzen und durften dieses mit Nachhause nehmen. Ob es dort vorschriftsgemäß genommen wurde, kann aber keiner sagen.

Die Möglichkeiten zum Missbrauch waren also mehr als gegeben. Dies soll mit strengeren Regeln künftig nicht mehr möglich sein. 2014 will die FDA neue Richtlinien für die Anwendungsgebiet herausgeben. Die derzeitige Empfehlung zur Rezeptvergabe bei bereits mittelstarken Schmerzen soll auf jeden Fall revidiert werden. Nur noch Patienten, die so starke Beschwerden haben, dass nur eine täglich Einnahme von Opioiden das Leben möglich macht, sollen Rezepte bekommen.