Umschwung in der Lehrerausbildung - Rollenspiele sollen Studenten auf die Praxis vorbereiten

Von Dörte Rösler
9. August 2013

Der Übergang von der Uni an die Schule ist für viele Lehramtsstudenten ein Schock. Mit der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" wollen Bund und Länder die Pädagogen nun besser auf die Praxis vorbereiten. Vorbild sind einige Hochschulen, die ihre Studienprogramme bereits seit längerem stärker an den praktischen Anforderungen des Lehrerberufs ausrichten.

Verbesserungsbedarf sehen Experten sowohl in der Anfangsphase der Ausbildung als auch beim Referendariat. Die Studenten sollten von Anfang an praxisbezogener lernen, etwa mit Rollenspielen, die den normalen Schulalltag simulieren. So können sie ein breiteres Spektrum an Verhaltensweisen erwerben, um sich Autorität zu verschaffen und auch in schwierigen Situationen ihre Fachthemen voranzubringen.

Außerdem fordern die Pädagogen, dass der universitäre Unterricht besser mit dem Referendariat verzahnt wird. In den Schulen seien die jungen Kollegen oft auf sich allein gestellt. Aus Stress neigen sie dazu, die Schüler übermäßig zu disziplinieren. Die Folge: Ermahnungen und Strafen nutzen sich ab, die Klasse solidarisiert sich gegen den Lehrer.