Umweltmikroben schützen das Immunsystem vor Allergien

Von Laura Busch
10. März 2010

Trotz teilweiser ebenso hoher Schadstoffbelastung in der Luft leiden in Entwicklungsländern 20 bis 60 mal weniger Menschen an Allergien als in Industrienationen. Eine neue Studie mit Dörfern und Städten in der Mongolei zeigt, dass sich dies eindeutig auf die städtischen Strukturen und Lebensweisen zurückführen lässt. Auch in Deutschland lässt sich dieses Prinzip auf den Gegensatz zwischen Stadt und Land übertragen.

"Wenn Bauernkinder alles richtig machen, haben sie höchstens ein Drittel der Erkrankungsrate der Stadtkinder", so die Immunologin Erika von Mutius aus München. Forscher vermuten, dass beispielsweise der Kontakt zu Tieren das Immunsystem stärkt. Der gleiche Effekt lässt sich auch für nicht pasteurisierte Milch belegen. "Wichtig ist der dauerhafte Kontakt mit dem gesamten Spektrum an Umweltmikroben", erklärt von Mutius. Diese Mikroben prägen das Immunsystem deutlich stärker als bisher angenommen.