Undeklarierte Schadstoffe in Putzmitteln: Macht der Haushaltsputz krank?

In den USA wollen immer mehr Menschen genau wissen, welche Inhaltsstoffe in ihren Putzmitteln verwendet werden

Von Nicole Freialdenhoven
12. Mai 2015

Im US-Bundesstaat Kalifornien wird derzeit ein Gesetzesentwurf diskutiert, wonach die Hersteller von Haushaltsputzmitteln gezwungen sein würden, ausnahmslos alle Inhaltsstoffe auf den von ihnen verkauften Produkten anzugeben. Damit soll die Aufklärung der Verbraucher gefördert werden, die häufig nicht wissen, welche Chemikalien in haushaltsüblichen Putzmitteln stecken. Die Hersteller protestieren erwartungsgemäß gegen den sogenannten "Cleaning Product Labeling Bill".

Vor allem Frauen wünschen sich mehr Transparenz bezüglich der Inhaltsstoffe

In den letzten Jahren stieg der Absatz von Öko-Putzmitteln in den USA rasant. Zwischen 2007 und 2011 verdoppelten sich die Verkaufszahlen und selbst der Supermarkt-Riese Walmart nahm eigene Öko-Putzmittel ins Warenangebot auf.

Vor allem Frauen machen sich häufiger Gedanken um ihre Gesundheit und wünschen sich mehr Transparenz zu den Inhaltsstoffen. Die Organisation Women's Voices for Earth wies auf unabhängige Labortests hin, wonach beispielsweise in Putzmitteln von SC Johnson synthetisches Moschus gefunden wurde, das möglicherweise den Hormonhaushalt stört.

Putzen als Frauensache

Der Hausputz ist auch in den USA in erster Linie Frauensache. Eine Umfrage des US Bureau of Labor Statistics ergab, dass Frauen bis zu 70 Prozent der Putzarbeit in Privathaushalten erledigen. Bei den Profis, die in Hotels und Privathäusern anderer Menschen putzen, sind sogar 89% der Angestellten weiblich.