Uneinigkeit über Engpässe bei Mietwagen in Urlaubsländern

Von Katja Seel
10. April 2012

Aufgrund der Schuldenkrise befürchten manche Mietwagen-Anbieter, dass es in diesem Sommer in einigen beliebten Urlaubsländern zu Engpässen kommen könnte. Besonders Urlauber mit dem Reiseziel Spanien sollten sich darauf einstellen, das gewünschte Auto so früh wie möglich zu buchen. Dort musste die Verleihfirma Aurigacrown Anfang des Jahres Insolvenz anmelden. Kai Sannwald, der Inhaber der Firma Sunny Cars, befürchtet, dass deshalb in diesem Jahr bis zu 12.000 Mietwagen fehlen könnten. Auch Hertz-Deutschland-Geschäftsführerin Katrin Teichert rechnet mit einem Minus an Fahrzeugen von etwa 10 Prozent. Im Nachbarland Portugal sind ebenfalls Engpässe zu befürchten. Der Markt in Griechenland wird dagegen als stabil eingeschätzt.

Sowohl der ADAC als auch Frieder Bechtel, Sprecher des Vergleichsportals "billiger-mietwagen.de", schätzen dagegen die Lage bei weitem nicht so dramatisch ein. Zwar könne man Engpässe in Einzelfällen nicht ausschließen, doch dürften diese die Ausnahme bleiben, da erwartungsgemäß die Nachfrage der einheimischen Kunden, aber auch die der britischen Urlauber, deutlich geringer ausfallen werde als im Vorjahr, so Bechtel.

Auch hinsichtlich der Preisentwicklung für Mietautos in Urlaubsländern gehen die Meinungen auseinander. Die Verleihfirmen erwarten eine Preissteigerung von bis zu 10 Prozent in Spanien. Auch in Italien sei mit höheren Preisen zu rechnen. Nach den Beobachtungen der Mitarbeiter von "billiger-mietwagen.de sind die Preise in den klassischen Urlaubsländern dagegen um 7,6 Prozent gesunken, in Spanien sogar um 15,5 Prozent. Eine Ausnahme bilden hier lediglich die Vereinigten Staaten. Der ADAC sieht ebenfalls keine Anzeichen für zu erwartende Aufschläge.

Ratsam ist es nach Meinung aller Experten, genau zu überprüfen, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind. Laut Sannwald wurden in den vergangenen Jahren immer weniger Leistungen eingeschlossen, um Kunden mit günstigen Angeboten zu locken. Ebenso warnt der ADAC vor möglichen Zusatzkosten. Was die Benzinkosten betrifft, sei die "Full-to-Full"-Lösung die günstigste für Autofahrer: Sie bekommen das Auto mit vollem Tank, müssen es dann aber auch mit vollem Tank wieder zurückgeben. Gleichsam sind sich alle einig, dass Urlauber so frühzeitig wie möglich buchen sollten, um ihr Wunschfahrzeug zu einem guten Preis zu bekommen.