UNEP spricht deutliche Worte: der Umweltschutz wird nicht ernst genug genommen

Trotz Masse der Naturschutzgebiete noch immer kein ausreichender Schutz

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Das "Umweltprogramm der Vereinten Nationen", kurz UNEP, hat einen aktuellen Bericht zur Weltlage veröffentlicht und spricht darin eine deutliche Sprache. Demnach nehmen viele Länder den Umweltschutz noch immer nicht ernst genug, was auf eine Katastrophe zusteuern kann.

Schutzbedürftige Regionen oft nicht als solche gekennzeichnet

Zunächst klingt der Bericht einmal gut: Immer mehr Regionen der Welt stehen offiziell unter Naturschutz. Dazu zählen Gebiete des Meeres ebenso wie Regionen auf den Landmassen. 2014 beträgt die insgesamt geschützte Fläche 33 Millionen Quadratkilometer. Das ist ein Gebiet, das größer als der gesamte afrikanische Kontinent ist. Das Schutzgebiet setzt sich insgesamt aus 200.000 einzelnen Regionen zusammen.

Das Problem ist allerdings, dass viele Länder nicht immer die Regionen zum Schutzgebiet erklären, die es wirklich nötig haben. Die Staaten haben hier die Freiheit, selbst den Schutz zu bestimmen und der fällt laut Angaben der UNEP oft auf Gebiete, bei denen es weniger notwendig ist als bei anderen.

Man müsse sich vermehrt darum kümmern, dass Regionen mit hoher Artenvielfalt geschützt werden, denn hier liegt die Zukunft der einzelnen Pflanzen und Tiere. Zudem kritisiert die UNEP, dass die Staaten sich nur unzureichend um ihre jeweiligen Schutzgebiete kümmern.

Finanzprobleme machen Artenschutz schwierig

Das Kernproblem liegt dabei aber weniger in der Ignoranz als vielmehr bei den Finanzen. Ein ausreichender Schutz ist schlicht sehr kostspielig. Die UNEP hat berechnet, dass weltweit 61 Milliarden Euro pro Jahr notwendig sind, um alle Schutzgebiete angemessen zu pflegen.

So kommt es, dass auch in Gebieten des Weltnaturerbes viele Arten um ihr Überleben kämpfen. Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN zufolge, sind bereits 30 Prozent der Pflanzen- und Tierwelt in diesen Gebieten gefährdet. Bei acht Prozent spricht man sogar von einer kritischen Lage.