Unfälle auf der Bergtour vermeiden - Kopf ist wichtiger als Ausrüstung

Von Dörte Rösler
14. August 2014

Teure Outdoor-Kleidung macht noch keinen guten Bergsteiger. Und das gilt auch für Wanderer, die in ihrer Freizeit eine Bergtour machen wollen. Um unfallfrei ans Ziel zu kommen, sind Schuhe mit Profilsohle und Goretex-Jacke sicher sinnvoll - sie ersetzen aber keine gute Planung. Worauf kommt es an?

Objektive Fakten klären

Spontaneität ist schön. Vor einer Bergtour ist sollten Wanderer sich aber ausführlich über die Strecke informieren. Karten geben dabei nur über den allgemeinen Zustand Auskunft. Wie die Verhältnisse am Berg aktuell sind, erfährt man von Experten vor Ort, etwa den Hüttenwirten.

Bei der gesamten Planung ebenso wie bei den Tagesetappen ist der Wetterbericht zu beachten. Gibt es noch Altschneefelder, die zur Gefahr werden könnten? Drohen Regen und starker Wind?

Wenn das Wetter unsicher wird, sollte unbedingt ein Zeitpuffer eingeplant werden für unvorhergesehene Stopps oder Passagen, sie sich nur langsam bewältigen lassen. Unter Zeitdruck steigt das Risiko für Stolpern und Stürze.

Selbstüberschätzung vermeiden

Objektive Faktoren sind nur eine Seite der Planung. Ebenso wichtig ist eine kritische Selbsteinschätzung. Viele Gelegenheitswanderer überschätzen ihre Leistungsfähigkeit und verkennen die Risiken von Wanderunfällen. Die zweithäufigste Todesursache auf dem Berg sind Herzinfarkte.

Mehr als die Hälfte der Alpinunfälle geht allerdings auf Stürze zurück. Meist passieren diese auf dem Rückweg: der Abstieg ist motorisch anspruchsvoller als das Hinaufklettern. Wer sich beim Anstieg schon verausgabt hat, wird bergab unkonzentrierter. Und wenn die Trittsicherheit fehlt, nehmen Ausrutscher und Stolpern zu.

Notfallgepäck

Das wichtigste Utensil im Rucksack ist heute ein Smartphone, idealerweise mit GPS. Auch bei Tagestouren sollte außerdem ein Erste-Hilfe-Paket dabei sein.