Unfallforschung auf der Straße soll Sicherheitsstandards im Verkehr verbessern

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2013

Wenn es im Raum Hannover auf der Straße kracht, ist häufig nicht nur die örtliche Polizei zur Stelle, sondern auch das Unfallforscher-Team der Medizinischen Hochschule Hannover. Schon seit 40 Jahren analysiert ein dreiköpfiges Wissenschaftler-Team rund 1000 Verkehrsunfälle pro Jahr und sammelt dabei jedes Mal rund 3000 Daten zum Unfallhergang, zu Schäden und Verletzungen. Ziel der Studien ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern.

Die MHH-Unfallforschung wurde Anfang der 70er Jahre ins Leben gerufen, als die Zahl der jährlichen Verkehrstoten mit 20.000 einen traurigen Rekordstand erreicht hatte. Zum Vergleich: Heute kommen etwa 3600 Menschen pro Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Unter anderem die Einführung der Helmpflicht für Motorradfahrer und später für Fahrradfahrer geht auf das Konto der Wissenschaftler in Hannover.

Die aktuelle Forschung beschäftigt sich derzeit vor allem mit der "Car-to-Car-Kommunikation", das heißt, dem Informationsaustausch zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern, und damit verbunden eine Weiterentwicklung der Assistenzsysteme im Auto. Dazu arbeiten die Unfallforscher eng mit der Autoindustrie zusammen, die die Datenbank der MHH nutzen kann.

Insgesamt hat das Team aus Hannover in 40 Jahren rund 30.000 Unfälle erfasst, an denen 56.000 Fahrzeuge beteiligt waren. Mittlerweile ist auch ein zweites Team in Dresden aktiv.