Unfruchtbarkeit beim Mann: Gefahr für Krebs steigt

Mutationen in der DNS sorgen für einen schlechten Einfluss auf die Fertilität

Von Cornelia Scherpe
7. Januar 2015

Kann ein Paar sich den Kinderwunsch nicht erfüllen, sollten sich beide beim Arzt untersuchen lassen. Stellt sich heraus, dass der Mann oder die Frau unfruchtbar ist, so nennt der Arzt das "Infertilität".

Unfruchtbarkeit ist an sich schon eine schlimme Diagnose, doch mehrere Studien haben nun gezeigt, dass es bei Männern danach noch schlimmer werden kann. Offenbar gibt es einen Zusammenhang zwischen der Zeugungsfähigkeit und der Entstehung von Krebs.

Studie mit Kontrollgruppe

Eine Studie arbeitete mit 28.698 Männern, bei denen der Verdacht auf Unfruchtbarkeit bestand und mit 47.385 Männern, die nachweislich keine Kinder zeugen konnten. Als Kontrollgruppe zog man 760.830 Männer heran, die definitiv zeugungsfähig waren und noch einmal 112.655 Probanden, die sich hatten sterilisieren lassen.

Man begleitete die Männer insgesamt drei Jahre und registrierte alle auftretenden Krebsfälle. Dabei traten Tumoren unter den unfruchtbaren Männern deutlich häufiger auf.

Risiko für Krebsfälle steigt

Besonders das Risiko für Hodenkrebs ist stark erhöht und liegt 99 Prozent über dem Risiko der zeugungsfähigen Teilnehmer. Einen Unterschied gab es auch zwischen den sterilisierten Männern und der Kontrollgruppe: Hier war das Risiko auf Hodenkrebs um 22 Prozent erhöht.

Die Krebsgefahr war auch für weitere Tumorformen vergrößert. Dazu zählten

Außerdem traten häufiger Tumoren in der Blase und der Prostata auf.

Genaue Gründe noch unklar

Warum das Krebsrisiko bei Unfruchtbarkeit steigt, können die Forscher noch nicht sagen. Es gibt jedoch eine Vermutung.

Zeugungsunfähige Männer haben Veränderungen im Genom und diese genetischen Fehler führen dazu, dass sie keine Kinder zeugen können. Die Mutationen in der DNS haben vermutlich aber nicht nur einen schlechten Einfluss auf die Fertilität, sondern auch auf andere Prozesse im Körper.