Ungenauigkeiten der Drogen-Schnelltester - dank falscher Duschlotion gleich ein Junkie

Von Cornelia Scherpe
20. Juli 2012

Es gibt diverse Drogen-Schnelltester mit denen unerlaubten Substanzen im Organismus auf die Schlichte gekommen werden soll. Allerdings haben auch diese Testverfahren ihre Probleme. So kam es auf einer Neugeborenenstation zu einer Welle des Erstaunens, als gleich bei mehreren Babys der Genuss von Cannabis nachgewiesen wurde. Als die Ärzte daraufhin eine Stuhlprobe der Kinder untersuchten, viel das Ergebnis wieder negativ aus. Erst nach langem Rätselraten und Suchen wurde klar: die Kinder waren alle mit der gleichen Duschlotion gereinigt wurden.

Die Inhaltsstoffe dieser Lotionen hatten den Test irritiert und so zu einem falschen Ergebnis geführt. Bereits eine Menge von 0,1 Milliliter hatte gereicht, um den Test anschlagen zu lassen. Eine so geringe Menge kann durchaus auf dem Körper eines Menschen zurückbleiben und auch in den Urin gelangen.

Dieses Problem tritt in Praxisalltag immer wieder auf. Falsch-positive aber auch falsch-negative Anzeigen können für reichlich Konsequenzen sorgen. So kann die Einnahme von Medikamenten, das kleine Stückchen Mohnkuchen oder eben die falsche Lotion schnell einen vermeintlichen Dorgenkonsumenten enttarnen.

Bislang gibt es über 30 Medikamentenarten, die dafür bekannt sind, den Drogen-Schnelltester zu einem positiven Ergebnis kommen zu lassen. Darunter fallen viele Antibiotika, handelsübliche Hustensäfte und auch der bekannte Schmerzstiller Ibuprofen. Das Spiel funktioniert jedoch auch anders herum, sodass Kiffer den Test austricksen können.