Ungewöhnliche Empathieforschung: Nach Katastrophen zeigen Neunjährige dreimal so viel Mitgefühl

Von Ingrid Neufeld
4. Juli 2013

Wenn es darum geht, Mitgefühl zu zeigen, sind Kinder oft unglaublich herzlos. Sechsjährige denken oft nur an sich. Neunjährige haben in der Regel schon mehr Mitgefühl. Bei Katastrophen ist dies oft deutlich zu beobachten. Forscher aus Kanada, Amerika und China beobachteten Kinder verschiedener Altersgruppen, nachdem sich in China ein Erdbeben ereignet hatte.

Die Kinder waren schon vorher von den Wissenschaftlern auf ihre Fähigkeiten zur Nächstenliebe und zum Mitgefühl überprüft worden. Nach dem Erdbeben integrierten sie diese Naturkatastrophe in die Studie. Dabei stellten sie fest, dass es einen wahrnehmbaren Unterschied gab, je nach Altersgruppe hinsichtlich Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.

Die Sechsjährigen waren nach der Katastrophe ein Drittel weniger bereit zu teilen, während sich die Katastrophe auf Neunjährige anders auswirkte: Sie waren dreimal so hilfsbereit. Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass das Gehirn bei Neunjährigen schon besser entwickelt wäre und ebenso die Empathiefähigkeit.