Uni Leipzig will nur noch Professorinnen - zumindest auf dem Papier

Von Dörte Rösler
4. Juni 2013

Wer in einer Behörde arbeitet, kennt die umständlichen Bezeichnungen für männliche und weibliche Mitarbeiter: auf nahezu jedem Schriftstück finden sich sprachliche Konstruktionen mit Schrägstrichen oder geschlechtsspezifischen Anhängseln. Um das Lesen und Schreiben zu vereinfachen, wagt die Uni Leipzig jetzt einen ungewöhnlichen Schritt.

Statt des üblichen Schrägstrichs zwischen Professor/Professorin soll künftig nur noch die weibliche Form verwendet werden. Nachdem der Hochschulsenat sich bereits im April für diese Lösung ausgesprochen hatte, gab Ende Mai auch die Rektorin ihr Ja-Wort. Nun kann nur noch das Ministerium die Regelung zum Kippen bringen.

Unumstritten ist die Entscheidung nicht. Manche Uni-Mitglieder fühlen sich durch die rein weibliche Ansprache diskriminiert. Gleichstellungsbeauftragte kritisieren, dass allein durch eine Sprachregelung keine besseren Bedingungen für Frauen geschaffen würden. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Experiment entwickelt.