Unkontrollierbare Wut - der Jähzorn

Von Max Staender
12. April 2012

Das zerstörerische Ur-Gefühl von unbeherrschbarer Wut nennt sich Jähzorn. Dieser bricht aus, wenn der Mensch sich bedroht fühlt. Zum Therapeuten gehen allerdings mehr Menschen, die unter dem Jähzorn anderer Menschen leiden, als die vom Jähzorn geplagten Menschen selbst.

Wodurch wird Jähzorn heraufbeschworen? Wie äußert sich dieser? Gibt es Behandlungsmöglichkeiten? Laut einer Studie aus der Schweiz, würden sich ein Viertel aller befragten Teilnehmer selbst als jähzornig beschreiben. Von allen Teilnehmern empfinden sich 22 Prozent als Opfer von Jähzorn-Attacken.

Eine Gewalttat gegen Gegenstände oder Menschen beenden meist den Wutausbruch. Der Jähzorn ist auf das Tier in uns zurückzuführen. Dieses Ur-Gefühl ist zerstörerisch wie auch unkontrollierbar. Es tritt durch äußerlich wahrgenommene Bedrohung auf. Hat es ursprünglich dem Menschen Schutz in Gefahrensituationen geboten, so empfinden Betroffene und Angehörige die unverhältnismäßigen Zornesausbrüche selbst als Gefahr. Jähzorn-Attacken können durch Krankheiten wie beispielsweise Alkoholismus ausgelöst werden. Die Grenzen zu einer psychischen Störung sind dabei oft fließend.

Erleidet ein Mensch mehr als viermal in einem Jahr einen Jähzorn-Anfall, wird unter Fachleuten von einer psychischen Störung gesprochen. Durch verschiedene Therapieformen können diese Menschen unterschiedliche Methoden lernen, um ihr Verhalten zu ändern. Dabei lernen sie, in sich hinein zu fühlen, den Auslöser ihrer Attacken zu spüren. Dadurch können sie ihre Mitmenschen bei der Anbahnung eines Ausbruchs rechtzeitig vorwarnen.