Unter Strom - Wenn sich Haare elektrisch aufladen

Forscher untersuchen das Phänomen elektrostatisch aufgeladener Haare

Von Ingo Krüger
27. Juni 2011

Viele Menschen, vor allem Frauen, kämpfen mit elektrisch aufgeladenen Haaren. Sie stehen unschön vom Kopf ab und lassen die Frisur unordentlich aussehen. Gerade im Winter trocknet das Haar stark durch Heizungsluft aus. Auch übermäßiges Föhnen und die Kälte außerhalb der Wohnung tragen zu dieser Schädigung bei.

Elektrisch aufgeladene Haare

Im Frühjahr zeigt sich dann nach einigen Monaten der Überbelastung das unerwünschte Resultat, die Haare wirken stark elektrisch aufgeladen. Dies kann sogar dazu führen, dass sie förmlich an der Kopfhaut kleben oder ein elektrostatisches Knistern beim Bürsten zu hören ist.

Forscher untersuchen das Phänomen der aufgeladenen Haare

Forscher um Bartosz Grzybowski von der Northwestern University in Evanston (US-Bundesstaat Illinois) wollten es genauer wissen. Sie untersuchten die Verteilung der elektrischen Ladungen auf den Oberflächen. Mit einem sogenannten Raster-Kelvin-Mikroskop maßen sie bis auf wenige Millionstel Millimeter negative und positive Ladungen. Ihnen gelang es sogar, die genaue Position der Teilchen zu bestimmen.

Die Wissenschaftler gingen vor der Versuchsreihe davon aus, dass negative und positive Ladungen strikt voneinander getrennt seine. Dies stellte sich jedoch als nicht korrekt heraus. Wie bei einem Mosaik existierten beide Ladungsarten nebeneinander. Insgesamt dominierten entweder negative oder positive Ladungsträger. Dies bewirkte letztlich die elektrostatische Anziehung von Haaren und anderen Materialien wie beispielsweise Wolle.

Auch bei Laserdruckern und Fotokopierern kommen elektrostatische Aufladungen vor

Durch ihre Forschungsergebnisse erhoffen sich die Wissenschaftler eine verbesserte Funktionsweise von Laserdruckern und Fotokopierern. Auch dort kommen elektrostatische Aufladungen vor.