Untergang der Maya-Stadt Uxul - Massengrab und Ballspielplatz zeugen von bewegter Vergangenheit

Von Dörte Rösler
25. April 2014

Die Maya-Stadt Uxul wurde bereits im 6. Jahrhundert angelegt - nun graben deutsche Archäologen die Tempel und Palastgebäude wieder aus. In der Erde des mexikanischen Regenwalds stießen sie auf erstaunliche Funde.

Zum ersten Mal entdeckten Forscher das verschollene Uxul 1934. Jedoch erkrankten alle Mitglieder der Expedition und lieferten daher nur ungenaue Daten über den Standort des Stadtstaates. Erst 2005 stießen Wissenschaftler inmitten des Urwalds erneut auf die Überreste von Pyramiden und Palästen. 2009 startete ein deutsches Team die Ausgrabungen.

Einst war Uxul ein eigenes Königreich. Im Jahr 630 eroberten jedoch Krieger aus der Maya-Metropole Calakmul die Stadt - ihr Wappentier war die Schlange. Was nach der Eroberung passierte, lässt sich jetzt aus archäologischen Funden ablesen. So deutet ein Massengrab mit 24 Skeletten auf die gewaltsame Beseitigung hochrangiger Bewohnern hin.

Das ehemalige Leben der Einheimischen

Aber auch die Ingenieursleistungen der Leute von Uxul sind beeindruckend. Ihre Wasserversorgung sicherten sie durch riesige Speicher, die nach unten mit Keramikscherben abgedichtet waren. Als Werkstoff nutzten sie Obsidian aus einer tausend Kilometer entfernten Mine.

Zur Unterhaltung begaben sich die örtlichen Herrscher und die "Schlangen"-Eroberer auf einen Ballspielplatz: dort ließen sie ihre Athleten gegeneinander antreten.