Unterhaltsame Paartherapie - gemeinsames Filmeschauen senkt die Scheidungsrate

Von Dörte Rösler
11. Februar 2014

Frisch Verheiratete, die regelmäßig gemeinsam Liebesfilme ansehen, lassen sich seltener scheiden. Wie gut die präventive Kino-Therapie wirkt, haben amerikanische Psychologen ausgerechnet: drei Jahre mit wöchentlichen Filmabenden verringern das Trennungsrisiko von 24 auf 11 Prozent.

Voraussetzung ist allerdings, dass die Partner nach der romantischen Komödie ausführlich miteinander diskutieren.

Um zu testen, wie Paare sich selbst helfen können, teilten die Wissenschaftler 174 Personen in vier Gruppen ein.

In den ersten beiden Gruppen lernten die Teilnehmer paartherapeutische Techniken wie aktives Zuhören, Empathie und Akzeptanz. Die dritte Gruppe erhielt keinerlei Anweisungen. In der vierten Gruppe sollten die Paare einmal pro Woche gemeinsam einen Film ansehen und danach 45 Minuten lang reden.

Als Orientierung diente eine Liste mit zwölf Fragen, die zum Nachdenken über das Gesehene und die eigene Beziehung anregten. So sollten die Teilnehmer etwa diskutieren, wie die Filmfiguren über Gefühle reden konnten oder ob sie in der Lage waren, kritische Situationen mit Humor zu entschärfen.

Im Ergebnis entwickelten die Film-Zuschauer die Fähigkeit, sich selbst und ihre Beziehung objektiver zu betrachten. Statt zum Therapeuten zu gehen, können Paare ihr Geld also ebenso gut in Kinokarten und Popcorn investieren.