Unterschätzte Kinderkrankheit - Kopfschmerzen treten häufig bereits im Kindesalter regelmäßig auf

Von Cornelia Scherpe
17. April 2013

Viele Menschen leiden regelmäßig an Kopfschmerzen, so dass diese bereits zu den Volksleiden zählen. Viele wissen jedoch nicht, dass Kopfweh keineswegs ein Leiden der Erwachsenen ist, sondern bereits in frühester Kindheit auftreten kann. Eine aktuelle medizinische Statistik hat ergeben, dass tatsächlich eines von zehn Kindern im Grundschulalter bereits regelmäßig Kopfschmerzen hat.

Die Studie "Kinder, Jugendliche und Kopfschmerz" befragte Eltern und ihre Kinder. Die jüngsten Patienten waren dabei sieben Jahre und die ältesten gerade einmal 14 Jahre. Insgesamt befragte man die 2.025 Kinder und ihre Eltern vier Jahre lang im Abstand von je einem Jahr. Dabei zeigte sich, dass jedes zehnte Kind mindestens einmal im Monat über Kopfschmerzen klagte. Bei jenen in der zweiten Klasse der Grundschule lag das Mittel sogar bei einmal in der Woche.

Weitere Daten stammen aus der MUKIS-Studie, der "Münchner Untersuchung zu Kopfschmerzen bei Gymnasiasten". Insgesamt wurden hier 1.675 Schüler befragt, die aus München oder der direkten Umgebung kamen. Auffallend war, dass vor allen Dingen an reinen Mädchen-Schulen die Kopfschmerzen häufiger auftraten. Besah man alle Kinder zusammen, so stellte sich dabei heraus, dass circa eine Million Schultage versäumt werden müssen, weil die Heranwachsenden starke Kopfschmerzen haben. Vier von fünf Kindern gaben an, zumindest einmal im vergangenen halben Jahr Kopfweh gehabt zu haben. Bei jedem Zehnten war es so schlimm, dass ein Arzt aufgesucht werden musste.

Die meisten gaben als Auslöser Dauerstress in der Schule und private Probleme mit Familie und Freunden an. Doch auch häufiges Fernsehen und viele Stunden am PC kamen als Auslöser infrage. Eltern sollten zudem frühzeitig abklären lassen, ob noch nicht entdeckte Sehstörungen vorliegen, die mit einer Brille korrigiert werden können.