Unterschiedliche Entwicklungen bei Mädchen und Jungen: Andere Durchblutung des Gehirns schuld?

Von Nicole Freialdenhoven
30. Mai 2014

Während der Pubertät entwickeln sich Mädchen und Jungen gewöhnlich voneinander weg: Während die Mädchen ein emotionales, empathisches Sozialverhalten zeigen, werden die Jungen häufig zu brummigen Eigenbrötlern, denen jede Sensibilität abgeht.

Forscher der University of Pennsylvania haben nun möglicherweise einen Grund für die unterschiedliche Entwicklung der Geschlechter gefunden: Mädchenhirne werden besser durchblutet.

Hirndurchblutung als Auslöser unterschiedlicher Krankheitsbilder

In einer Studie wurden die Blutströme im Gehirn junger Menschen zwischen 8 und 22 Jahren mehrmals mit Hilfe des Magnetresonanztomographen gemessen. Dabei konnten die Forscher beobachten, dass die Durchblutung des Gehirns zu Beginn der Pubertät mit etwa 12 Jahren bei beiden Geschlechtern sank. Mit 16 kam dann bei den Mädchen die Wende: Bei ihnen stieg die Durchblutung wieder an, während sie bei den Jungen weiter abnahm.

Dabei waren genau die Hirnregionen am meisten betroffen, die mit dem Sozialverhalten und dem Gefühlsleben verbunden sind. Dadurch könnten sich nach Ansicht der Forscher nicht nur geschlechtsspezifische Unterschiede erklären lassen, sondern möglicherweise auch das Entstehen von psychischen Krankheiten: So könnte die höhere Durchblutung erklären, warum Frauen eher zu Angststörungen neigen, während bei Männern das Risiko für Schizophrenie erhöht ist.