Uralte Bakterien immun gegen Antibiotika - Forscher entdecken, dass es sie seit 300.000 Jahren gibt

Multiresistenzen von Bakterien schon vor tausenden von Jahren

Von Cornelia Scherpe
5. September 2011

Die Vergabe von Antibiotika ist noch recht jung. Seit circa 70 Jahren können Ärzte mit diesem Medikamententyp Bakterieninfektionen bekämpfen.

Krankheiten wie Mandelentzündungen oder Blasenentzündungen entstehen durch das Siedeln der Erreger, die im Menschen Entzündungsprozesse provozieren. Indem das gewählte Antibiotikum die Bakterien abtötet, werden nicht nur die Symptome behandelt, sondern die Ursache an sich bekämpft. Das Problem: multiresistente Bakterien.

Resistenzen keine neuartige Erscheinung

Diese haben gegen Antibiotika eine Resistenz entwickelt und sind so immun. Forscher gingen lange Zeit davon aus, dass die Bakterien sich durch gehäufte Gabe von Antibiotika anpassen und daher die Multiresistenz etwa so jung ist, wie die Vergabe des Medikaments. Doch dem ist nicht so.

Funde belegen nun, dass es die resistenten Erreger schon seit 300.000 Jahren geben muss. Bodenproben aus dieser Erdepoche haben Baktieren ans Tageslicht gefördert, die trotz diesen hohen Alters bereits multiresistent sind.

Wie kann das sein?

Die Mediziner vermuten, dass die Bakterien ihre Gabe zur Immunität bereits damals nutzen mussten, denn die Bestandteile unserer heutigen Antibiotika gab es damals schon in der Natur. Unser Penicillin zum Beispiel beruht ursprünglich auf einer Schimmelpilzart.