US-Wissenschaftler will Organspendenverbot für HIV-Infizierte abschaffen

Von Frank Hertel
14. April 2011

Dr. Dorry Segev aus Baltimore hat zwei Datenbanken der USA genau studiert und eine interessante Zahl errechnet. Wenn es erlaubt wäre, dass HIV-Kranke Organe von verstorbenen HIV-Kranken bekommen könnten, könnte man in den USA 600 HIV-Infizierten pro Jahr eine lebenswichtige Niere oder Leber einpflanzen.

Zur Zeit ist das in den USA verboten. Segev hofft mit seiner Studie, die im aktuellen "American Journal of Transplantation" erscheint, eine Debatte angestoßen zu haben, an dessen Ende die Vernunft siegt. Auch in Deutschland ist es HIV- oder Krebskranken strikt verboten, Organe zu spenden. Das einzige Land, in dem so etwas heute schon möglich ist, ist Südafrika. Dabei sind überall auf der Welt die Wartelisten für Spenderorgane sehr lang.