USA - Asiatische Silberkarpfen erobern amerikanische Gewässer

Asiatische Silberkarpfen verdrängen in den USA einheimische Tierarten

Von Frank Hertel
4. Mai 2011

In den 1980er Jahren brachte ein Mann aus Arkansas, USA ein paar asiatische Silberkarpfen für seinen Gartenteich als Souvenir von einer Urlaubsreise mit nach Hause. Dann kam eine Überschwemmung und mittlerweile sind die Flüsse Mississippi und Illinois an manchen Stellen so voller asiatischer Silberkarpfen, dass sie dort 95 Prozent der Biomasse ausmachen.

Die Tiere werden bis zu 50 Kilo schwer und ernähren sich hauptsächlich von Mikroorganismen. Sie fressen so viel, dass dadurch andere Tierarten in den US-Gewässern des Mittleren Westens bedroht werden.

Das Geschäft mit der Karpfenjagd

Eine weitere Besonderheit zeichnet die asiatischen Karpfen aus: Wenn sie Bootslärm hören, springen sie bis zu drei Meter hoch aus dem Wasser. Das haben sich ein paar Jugendliche aus den USA zunutze gemacht.

Die "Peoria Carp Hunter" jagen die Karpfen mit lustiger Verkleidung wie Stachelhelmen und Stachelhandschuhen, mit Keulen und Schwertern auf Wasserskiern. Sie töten sie, wenn sie aus dem Wasser hüpfen. Im Internet kann man sich dazu ein Video ansehen.

Natürlich machen die US-Jungs ein Geschäft aus der Karpfenjagd. Wer in Peoria, Illinois mitmachen will, muss pro Tag 800 Dollar für eine Sechsergruppe bezahlen. Vater-Sohn-Teams bekommen Ermäßigung.