USA: Immer mehr Menschen leiden unter Armut

Armutsrate in den USA steigt seit Finanzkrise stetig

Von Ingo Krüger
20. September 2011

Trauriger Rekord in den USA: 15,1 Prozent aller Amerikaner leben in Armut. Damit lebt fast jeder sechste Bürger der Vereinigten Staaten unterhalb der Armutsschwelle.

Im vergangenen Jahr stieg die Armutsrate um 0,8 Prozentpunkte auf den höchsten Wert der letzten 27 Jahre. Die Statistikbehörde in Washington gab bekannt, dass insgesamt 46,2 Millionen Menschen mittellos seien.

Die Armutsgrenze in den USA liegt für einen Einpersonen-Haushalt bei einem Jahreseinkommen von 11 139 Dollar (rund 8000 Euro). Für einen Vierpersonen-Haushalt liegt der Betrag bei 22 314 Dollar (etwa 16 000 Euro). Jedes fünfte Kind in den Vereinigten Staaten lebt in Armut.

Finanzkrise klingt noch immer nach

Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben die USA damit die höchste Armutsquote aller Industriestaaten. Besonders hoch ist der Anteil in der afroamerikanischen und hispanischstämmigen Bevölkerung. Dort ist mehr als jeder Vierte (27,4 bzw. 26,6 Prozent) von Armut betroffen.

Bis heute leiden die USA noch unter der Rezession, die die Finanz- und Immobilienkrise vor vier Jahren ausgelöst hat. Unternehmen müssen um ihre Existenz so sehr kämpfen wie seit der Zeit der Großen Depression in den 1930er-Jahren nicht mehr.

Doch auch Privathaushalte mussten Einbußen hinnehmen. So fiel das durchschnittliche Jahreseinkommen auf 49 445 Dollar (ungefähr 35 000 Euro). Die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung nahm um etwa eine Million auf 49,9 Millionen zu.