Verändertes Erbgut - je älter der Vater ist, desto mehr Stellen in der DNS des Kindes sind anders

Novo Mutationen führen im Alter zu veränderten Genen

Von Cornelia Scherpe
28. August 2012

Im Gegensatz zu den meisten Frauen können viele Männer auch im hohen Alter noch Vater werden. Nun hat eine Studie ergeben, dass das biologische Alter des werdenden Vaters einen entscheidenden Einfluss darauf hat, wie gesund die DNS des Kindes sein wird. Die Erbinformation des Mannes ändert sich nämlich in kleinen Details, je älter er wird. Dabei liegen die sogenannten "de novo Mutationen" vor.

Das sind spezielle Mutationen, die in den Keimzellen entstehen und so die DNS der Eizelle oder des Spermiums leicht verändern. Das bedeutet, dass sich mit jedem Lebensjahr kleine Fehler einschleichen, die wiederum mit guter Wahrscheinlichkeit bei der Zeugung von Nachwuchs weitergegeben werden.

Novo Mutationen

Die Zahl dieser Veränderungen hat man nun in einer Studie ermittelt. Insgesamt nahmen 78 Paare an der Untersuchung teil, die Kinder hatten. Diese Eltern samt Kindern und eventuell bereits vorhandenen Enkelkindern untersuchte man. Am Ende lagen die DNS-Daten von 219 Probanden vor. Sowohl bei den Vätern als auch bei den Müttern traten die de novo Mutationen auf.

Demnach wächst die Zahl der Mutationen mit jedem Lebensjahr des Vaters um die Zahl zwei. Die Forscher berechneten hierfür auch ein Beispiel. Bereits ein junger Mann im Alter von 20 Jahren gibt im Schnitt 25 Mutationen an sein Kind weiter. Ist der Vater bei der Zeugung schon 40 Jahre alt, liegen entsprechend bereits 65 Mutationen vor.

Auch die DNS der Frauen verändert sich, doch beim weiblichen Geschlecht sind diese Änderungen nicht so schwerwiegend. Eine Frau vererbt im Schnitt 15 Mutationen weiter und dies unabhängig von ihrem aktuellen Alter.