Verbesserte Therapie für Allergiker? Hausstaubmilben tragen ein bisher unbekanntes Antigene in sich
Allergien machen viele Menschen unglücklich und sie versuchen, den Auslöser ihrer Probleme zu meiden. Doch oft ist das gar nicht so einfach. Gerade Menschen mit einer Hausstauballergie können dieser selten ganz entkommen. Allergisch reagieren diese Patienten allerdings nicht auf den Staub an sich, sondern auf den Kot der darin lebenden Tiere: der Hausstaubmilben.
Zwar können die Allergiker bereits mit Medikamenten relativ gut therapiert werden, aber ideal ist die Versorgung noch nicht. Dies könnte sich jedoch in absehbarer Zeit ändern. Forscher aus Österreich haben im Kot der Tiere ein Antigen entdeckt, das sie bisher nicht kannten. Dieses löst gemeinsam mit dem bereits bekannten ("p 1" und "p 2") die Allergie aus und konnte bisher bei der Therapie natürlich noch nicht berücksichtigt werden. Nach seiner Entdeckung kann sich dies jedoch ändern und die Behandlung sollte sich verbessern.
Gefunden wurde das neue Antigen, indem man das Blut von 189 Allergikern mit einem gentechnischen Verfahren analysierte. Alle Probanden waren gegen Hausstaub allergisch und überließen den Forschern eine Blutprobe. Diese wurde untersucht und dabei konnte man die bekannten Antigene der Milbe "Dermatophagoides pteronyssinus" ausfindig machen.
Das neu entdeckte und "p 23" getaufte Antigen führte bei der großen Mehrheit (79 Prozent) der getesteten Allergiker zu der klassischen Abwehrreaktion des Immunsystems. Da die Teilnehmer nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Italien und Frankreich stammten, konnten die Forscher sogar regionale Unterschiede ausmachen. 70 Prozent ihrer Landsleute reagierten auf p 23 und 80 Prozent der Probanden aus Frankreich. Am stärksten war die Immunantwort bei jenen aus Italien. Hier hatten 87 Prozent Symptome wegen des Antigens.
P 23 sollte daher schnell neben p 1 und p 2 in Therapiekonzepte integriert werden, um eine noch bessere Wirksamkeit der Medikamente zu erzielen.