Verbindung zwischen Blutzuckerspiegel und Biorhytmus entdeckt
Medizinforschung: Biorhythmus und Blutzuckerspiegelsignalwege hängen miteinander zusammen
Amerikanische Forscher haben bei Tests an Mäusen und menschlichen Stammzellen herausgefunden, dass die Regulierung des Blutzuckerspiegels mit dem Biorhythmus des menschlichen Körpers zusammenhängt.
Innere Uhr reguliert den Stoffwechsel
Dr. Brian Feldman von der Stanford University School of Medicine erklärte in einer Pressemitteilung, die innere Uhr des Menschen hänge mit einem weiteren Signalweg zusammen, der von großer Bedeutung für die Stoffwechselregulation ist. Die Wissenschaftler verabreichten synthetische Glukokortikoide - Hormone, die unter anderem die Blutzuckerproduktion anregen - an sowohl tierische als auch menschliche Zellen. Geprüft werden sollte, ob und welche Gene daraufhin ihre Betätigung verändern.
Zur Überraschung der Forscher regierten jene drei Gene, die Informationen zur biologischen Uhr enthalten. In weiteren Tests wurden die Auswirkungen auf die hervorgerufene Veränderung in der Genaktivität untersucht. Dazu wurden die Hormone zwei Monate lang alle zwei Tage bei Mäusen verabreicht, die über kein Gen zur Regulierung des Biorhythmus verfügen. Als Kontrollgruppe fungierte eine Gruppe von Tieren, bei denen das Gen vorhanden war.
Biorhythmus-Gen ist mit Blutzuckerspiegel verknüpft
Bei letzterer Gruppe stellte sich durch den dauerhaften Überfluss an Hormonen und damit an Blutzucker eine gestörte Glukosetoleranz ein. Diese gilt als ein erstes Anzeichen für Diabetes. Bei den Versuchstieren ohne Biorhythmus-Gen stellten sich keine Veränderungen ein - für die Forscher der Beweis, dass die Regulation des Blutzuckerspiegels eng mit der inneren Uhr zusammenhängt.
Die Erkenntnisse werfen auch ein neues, erklärendes Licht auf den Umstand, dass Nachtarbeiter, die gegen ihren Biorhythmus leben, ein höheres Risiko für Diabetes und Übergewicht haben.