Wenig Schlaf und Nachtarbeit stören den Insulinhaushalt - mehr Diabetes und Übergewicht

Von Cornelia Scherpe
25. Februar 2013

Viele Menschen müssen aufgrund ihrer Arbeit des Nachts arbeiten oder sind einfach eher Nachtmenschen und bekommen daher nach einem langen Arbeitstag durch viele Hobbys wenig Schlaf. In beiden Fällen kommt die innere Uhr durcheinander, denn der Mensch lebt von Natur aus nach einem festen 24-Stunden-Rhythmus und auch sein Hormonhaushalt ist danach gestellt.

Diese Sicht wird einmal mehr bestätigt, nachdem Forscher aus den USA die Störung der inneren Uhr mit dem Gewicht in Zusammenhang bringen wollten. Sie arbeiteten dafür mit Labormäusen und brachten bewusst deren Biorhythmus durcheinander. Es wurde dabei schnell deutlich, dass es nicht nur darum geht, wie viel man isst. Das Gewicht wird maßgeblich davon beeinflusst, wie viel man schläft und auch wann man die Nahrung zu sich nimmt. Hier kommt der Faktor des Insulins mit ins Spiel.

Die Wirkung des Hormons ist davon abhängig, wie gut man nach dem eigenen Rhythmus lebt oder wie sehr man gegen die innere Uhr handelt. Eigentlich ist während der Ruhezeit wenig Insulin notwendig, weshalb man in dieser Zeit den höchsten Blutzucker hat und am ehesten insulinresistent ist.

Ist man nun aber während der inneren Ruhephase wach und gleicht damit den Nachtrhythmus an den Tagrhythmus an, wird es schwierig. Bei den Mäusen ging dies so weit, dass eine dauerhafte Störung des Tag-Nacht-Rhythmus dazu führte, dass die Tiere eine nachweisbare Insulinresistenz entwickelten. Mit anderen Worten: sie bekamen Diabetes.

Die Erkenntnis bringt Forscher dazu, mehr über bisher vernachlässigte Therapiekonzepte nachzudenken. Menschen mit Übergewicht oder mit Übergewicht und Diabetes sollten nicht nur mit Diäten, Sport und Diabetes-Medikamenten behandelt werden, sondern eine Verhaltenstherapie bekommen.