Verbot der elektronischen Zigarette gefordert

Nachweis giftiger Substanzen in E-Zigaretten - werden sie bald gänzlich verboten?

Von Frank Hertel
4. März 2011

Nach dem erfolgreichen Feldzug gegen das Rauchen bietet die elektronische Zigarette zur Zeit noch die Möglichkeit sich überall in der Öffentlichkeit mit Nikotin zu versorgen und dabei auszusehen wie ein echter Raucher.

Die Plastikzigaretten werden hauptsächlich in China hergestellt. Sie verbrennen ein flüssiges Nikotinkonzentrat. Die E-Zigarette wird mit einem Akku betrieben. Die Zigarettenspitze leuchtet bei jedem Zug, um die Illusion zu verstärken. Man kauft eine Nikotinkapsel. Damit kann man 300 Züge machen. Das entspricht etwa der Menge von 25 herkömmlichen Zigaretten.

Giftige Substanzen, die krebserregend sein sollen

Die E-Zigarette wird von der Werbung als gesunde Alternative angepriesen, weil sie eben nur das Nikotin enthält und nicht die ganzen anderen Giftstoffe eines normalen Glimmstengels. Allerdings setzt natürlich Kritik ein. Die US-Kontrollbehörde wies 2009 giftige Substanzen in der E-Zigarette nach, zum Beispiel Nitrosamine. Die sind krebserregend.

Viele Stimmen für ein Verbot der E-Zigarette

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt davor, dass Nikotin ein Nervengift sei und zu Genschäden und Bluthochdruck führen könne. Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum plädiert für ein Verbot der E-Zigarette. Die EU wird ab dem Jahr 2012 darüber entscheiden, ob die E-Zigarette in der Öffentlichkeit genauso verboten wird wie die normale Zigarette.

Österreich hat die E-Zigarette im Moment als Arzneimittel deklariert, würde sich aber einem EU-Votum kaum verschließen können. Michael Siegel von der Boston University School of Public Health sagt, ein Verbot der E-Zigaretten würde das noch schädlichere Rauchen wieder stärken. Das könne keiner wollen, glaubt er.