Verdi setzt Amazon unter Druck - Weihnachtsgeschäft in Gefahr?

Von Petra Schlagenhauf
27. November 2013

Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel eine der umsatzstärksten Zeiten. Rund 25 Prozent des Jahresumsatzes werden allein in den Wochen vor Weihnachten erwirtschaftet. Für den Online-Händler Amazon droht jedoch pünktlich zur Vorweihnachtszeit eine weitere Runde im Tarifstreit, die das Weihnachtsgeschäft nachhaltig bedrohen könnte. Denn die Gewerkschaft Verdi hält die Mitarbeiter von Amazon dazu an, die Bestellungen des Online-Riesen einfach nicht auszuliefern.

Bis jetzt nur wenige Standorte betroffen

Betroffen von der Streikandrohung sind vorerst zwar nur die Standorte in Leipzig und Bad Hersfeld, an denen die Streiks, die bereits im Sommer begonnen hatten, fortgeführt werden. Weitere Standorte sollen laut Verdi jedoch noch folgen.

Gewerkschaft will andere Zuordnung der Tarifverträge

Ausgelöst wurde der Konflikt durch die Tarifverträge der ungefähr 9.000 Amazon-Mitarbeiter in den Versandzentren des Online-Händlers. Während Verdi Verträge fordert, die sich am Einzel- beziehungsweise Versandhandel orientieren, richtet sich Amazon nach den Bedingungen der Logistikbranche.

Amazon noch gelassen

Bislang zeigt sich Amazon jedoch gelassen und lässt sich von den Drohungen nicht einschüchtern. Stattdessen will der Versandhändler auf das europaweite Logistiknetzwerk setzen, damit die Kunden trotz drohendem Streik ihre Lieferungen wie gewohnt ohne Verzögerungen erhalten. Eine Einigung ist bislang nicht in Sicht, denn trotz verstärktem Druck sieht Amazon keine Notwendigkeit für die geforderten Tarifverhandlungen.