Verein der "GI Babies" unterstützt Kinder aus der Besatzungszeit

Von Dörte Rösler
20. Juni 2013

Mit dem Einmarsch der Amerikaner kam 1945 der Frieden. Wie gut sich die Beziehungen zwischen GIs und Deutschen entwickelte, zeigt die Zahl an Kindern, die während der zehnjährigen Besatzungszeit geboren wurden: rund 55.000 Deutsche haben einen amerikanischen Soldaten zum Vater. Und das sind nur die offiziell gemeldeten Fälle.

Ganz so positiv verlief das Leben der Besatzungskinder aber nicht. Viele mussten mit Ablehnung kämpfen, insbesondere wenn sie eine dunkle Hautfarbe hatten. Dass ihnen in Schule und Behörden offene Feindseligkeit entgegenschlug, zeigen Dokumente in Archiven. Einziger Zufluchtsort war oft die Militärbasis, auf der die Kinder sich endlich zugehörig fühlten.

Wie sehr die Ausgrenzung die Psyche prägte, erfährt man in Interviews und aus den Lebensgeschichten der Betroffenen. Um sich mit anderen auszutauschen, organisieren sie regelmäßige Treffen. Bei Line Dance und Gospelgesang stillen die Teilnehmer ihre Sehnsucht nach einer Heimat, die sie in Deutschland nie empfunden haben.

Der Verein der "GI Babies" hilft außerdem bei der Suche nach den Vätern, wenn diese wieder in den USA leben. Vor Ort fahnden sogenannte "Search Angels" nach vermissten Angehörigen. Erfolge gibt es zwar nur selten, wenn Kinder nach Jahrzehnten wieder mit ihren Vätern zusammentreffen, sind dies jedoch immer bewegende Momente.