Verheimlichter Zehbruch - Schweinsteiger droht Pause

Bayern hielt Schweinsteigers Verletzung geheim, um ihn vor Angriffen zu schützen

Von Matthias Bossaller
18. Mai 2011

Bastian Schweinsteiger hat die letzten drei Saisonpartien gegen Schalke, St. Pauli und den VfB Stuttgart mit einem gebrochenen Zeh absolviert. Jetzt soll sich der Nationalspieler auskurieren. Dadurch sind seine Einsätze in den EM-Qualifikations-Spielen gegen Österreich (3. Juni) und Aserbaidschan (7. Juni) jedoch gefährdet.

Die Verantwortlichen des FC Bayern München hatten die Verletzung des Mittelfeldstars bewusst verheimlicht. Im Training hatte der 26-Jährige häufig gefehlt. Seine Abwesenheit erklärte die Presseabteilung mit anderen Blessuren. "Wir haben das bewusst nicht bekannt gegeben. Die Sorge, dass jemand Bastian auf den Fuß steigt, war zu groß", begründete Bayerns Mediendirektor Markus Hörwick die Verheimlichungstaktik.

Schweinis ungehaltene Reaktion bei Interview nachvollziehbar

Die Vorsorge war berechtigt. Ein kleiner versteckter Tritt auf die verletzte Stelle hätte eine große Wirkung haben und den bayrischen Gegnern einen Vorteil verschaffen können. Schweinsteiger ist ein sehr wichtiger Teil des Münchner Spiels. In diesem Zusammenhang versteht man Schweinsteigers Ausraster gegen einen "Bild"-Journalisten besser. Der hatte den Leader als "Chefchen" bezeichnet.

Daraufhin beschwerte sich der Nationalspieler: "Ich spiele mit Schmerzen und versuche jedes Mal, ein gutes Spiel hinzubringen. Und im Endeffekt bin ich der Idiot, nur weil ich am längsten dabei bin." Das Ganze garnierte er mit wenig feinen Kraftausdrücken. Definitiv nicht auflaufen wird Schweinsteiger in den noch anstehenden Freundschaftsspielen der Bayern in Burghausen und Zenit St. Petersburg.