Verhütung auf Knopfdruck - Mikrochip unter der Haut soll vor Schwangerschaft schützen

Von Ingo Krüger
17. Juli 2014

Einen Mikrochip, der vor Schwangerschaft schützen soll, haben US-Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology entwickelt. Die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates unterstützt das Projekt finanziell. Der batteriebetriebene Winzling, mit dem sich die Verhütung kontrollieren lässt, wird Frauen unter die Haut implantiert. Der nur wenige Millimeter große Chip soll eine Lebensdauer von 16 Jahren haben.

Kontrolle über Verhütung per "Fernbedienung"

Für den Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft sorgt das Hormon Levonorgestrel, das auch bei der Pille zum Einsatz kommt. Der Stoff ist auf dem Chip gespeichert und wird von einem zuvor programmierten Mikroprozessor kontinuierlich ausgeschüttet.

Entscheidet sich ein Paar für Kinder, muss der Chip nicht entfernt werden, sondern lässt sich mit einer Art "Fernbedienung" einfach aus- und später auch wieder einschalten. So ist trotz des Implantats eine Schwangerschaft nicht unmöglich. Die Verpflanzung erfolgt mit lokaler Betäubung. Der Eingriff dauert nicht länger als 30 Minuten.

Bestehende Sicherheitsrisikofaktoren

In einer Testphase von einem Monat traten keine technischen Probleme auf. Auch versuchte das Immunsystem der Teilnehmerinnen nicht, den Fremdkörper abzustoßen.

Allerdings birgt die drahtlose Kommunikation mit dem Chip noch einige Gefahren. Es muss gewährleistet sein, dass kein Unbefugter auf den Winzling zugreifen kann und die Trägerin so die Kontrolle über ihre Verhütung verliert. Außerdem ist die Verschlüsselung des Chips äußerst komplex. Doch die Forscher hoffen, ihr Produkt 2018 auf den Markt bringen zu können — ohne Sicherheitsrisiko.