Verkehrte Welt im Zoo - Menschen hinter Gittern

Von Laura Busch
1. Dezember 2009

Im Zoo Sauvage, der im frankokanadischen Saint-Félicien liegt, ticken die Uhren anders. Hier sammeln sich keine Menschentrauben um Tierkäfige, sondern eher umgekehrt. Wer sich auf eine Besichtigung einlässt, wird selbst mit bis zu zwanzig anderen Besuchern in einen engen Käfig auf Rädern eingepfercht. Komfort gibt es nicht, wer sitzen möchte, muss mit harten Holzbänken vorlieb nehmen.

Belohnt werden die Neugierigen dafür mit einem unverstellten Blick auf Elche, Schwarzbären, Büffel, Hirsche und andere Tiere in ihrer beinahe natürlichen Lebensumgebung. Das Territorium ist fünf Quadratkilometer groß und liegt am Lac Saint-Jean, einem großen See, sieben Fahrtstunden von Montréal entfernt.

Das Konzept geht auf. "Manchmal drängen sich die Tiere bis an die Straße, um einen Blick auf die Menschen erhaschen zu können", erklärt die Fremdenführerin des Zoos mit einem Augenzwinkern. Etwa eine Stunde dauert die Tour, dann öffnet sich die Käfigtür wieder.