Verletzte Stimmbänder heilen durch die Vergabe von Steroiden schneller

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2013

Vor allen Dingen Menschen, die aufgrund ihres Berufs den halben Tag sprechen müssen, haben oft gereizte Stimmbänder. Lehrer, Sänger, Kundenbetreuer, Schauspieler etc. können ihrer Stimme selten eine Pause gönnen und daher besteht bei ihnen die Gefahr, dass sich immer wieder Entzündungen einstellen. Nicht immer heilen diese problemlos ab und die Folge können Geschwülste, sogenannte Polypen, sein. Auch die Bildung von Knötchen ist möglich und in beiden Fällen ist Hilfe durch den Arzt ratsam.

Um den Patienten zu helfen, könnte dieser in Zukunft wohl auch die Vergabe von Steroiden anordnen. Der Einsatz dieser Hormone konnte sich in Studien behaupten und ließ die verletzten Stimmbänder schneller zur Ruhe kommen. In der aktuellen Untersuchung hatte man mit 176 Freiwilligen gearbeitet. Alle hatten entweder Knötchen (100) oder Polypen (76) auf den Stimmbändern. 84 der Teilnehmer wurden auf die konventionelle Art therapiert und erhielten zum Beispiel die Anweisung, viel zu trinken, sich nicht zu räuspern und spezielle Sprechübungen zu machen. Die übrigen 92 Probanden erhielten Steroide und zwar die beiden Vertreter "Triamcinolon" und "Dexamethason".

30 Tage nach Abschluss der beiden Therapien untersuchte man alle Teilnehmer. Bei jenen, die eine Standardbetreuung erhalten hatten, hatten sich die Stimmbänder nur in sechs Prozent der Fälle erholt. Unter der Vergabe der Steroide kam man dagegen bereits auf 39 Prozent.

Man wartete noch einmal einen Monat, indem aber keine neue Therapie erfolgte und verglich beide Gruppen noch einmal: Nach insgesamt zwei Monaten nach Therapieende hatten sich immerhin 24 Prozent der ersten Gruppe erholt, doch in der Steroid-Gruppe lag man nun bereits bei 46 Prozent. Hier hatte sich die Stimmbänder nach Vergabe der Hormone also bei fast jedem beruhigt.