Verliebt sein macht schön

Von Karla Hettesheimer
20. Januar 2012

Wer verliebt ist, kennt das: Man betrachtet den Partner und findet ihn einfach hinreißend. Er ist sexy, attraktiv und absolut unwiderstehlich. Eigentlich verwunderlich, dass man selbst die Erste war, die sich einen solchen Jackpot sichern konnte. Denn so ein Traum von einem Mann müsste doch eigentlich schon längst gegeben sein.

Dass Verliebte sich gegenseitig so betrachten, ist zwar schön, allerdings nicht sehr objektiv. Wie eine neue Studie der Universität Groningen herausfand, ist unsere Wahrnehmung wenn wir frisch verliebt sind etwas verschoben. Der Traumprinz, den wir für völlig makellos erachten, ist in Wirklichkeit lange nicht so attraktiv.

Bei der Studie machten die Forscher Fotos von den 70 teilnehmenden Pärchen und ließen jeweils die Attraktivität des eigenen Partners bewerten. Zusätzlich mussten die einzelnen Personen die Attraktivität der anderen Paare anhand einer Skala einschätzen. Während es den Probanden durchaus gelang, die ihnen unbekannten Personen objektiv zu beurteilen, hatten sie bei dem eigenen Partner sprichwörtlich die rosarote Brille auf.

Die Wissenschaftler nennen diesen beschönigenden Effekt "Positive Illusion". Dieser sei eine geschickte Schikane der Natur, die dafür sorge, dass ein Pärchen dauerhaft zusammen bleibt und sich nicht nach einem potentiellen, attraktiveren Partner umschaut.

Diese Theorie klingt zwar durchaus einleuchtend, doch drängt sich einem die Frage auf, weshalb dieser Trick der Natur offensichtlich nicht bei jedem funktioniert.