Vermehrt Fälle des Guillain-Barré-Syndrom nach der Impfung gegen H1N1

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

H1N1 ist die korrekte Abkürzung für den Erreger, der als "Schweinegrippe" durch die Medien gegangen ist. Als 2009 ein aggressiver Subtyp des Erregers um die Welt ging, ließen sich viele Menschen gegen diese Influenza gezielt impfen.

Allerdings gab es schon damals Kritiker, die dem Impfstoff misstrauisch gegenüber standen. Sie fürchteten Nebenwirkungen. Diese Angst scheint sich in einigen Fällen auch zu bestätigen. Eine Studie hat nun gezeigt, dass manche Patienten nach dem Erhalt des Impfstoffes ein Guillain-Barré-Syn­drom entwickelt haben. Dabei handelt es sich um eine Nervenkrankheit, die durch Entzündungen entlang des Rückenmarks zu Wahrnehmungsstörungen und auch zu Lähmungen führen kann. Der Auslöser dieser Krankheit ist bisher nicht eingehend erforscht. Eine aktuelle Studie zeigt allerdings, dass die Impfung gegen H1N1 ein Risiko für den Ausbruch des Leidens darstellt.

In einer Provinz in Kanada wurden allen zwischen Oktober und Dezember 2009 gut 4,4 Millionen Menschen gegen die Schweinegrippe geimpft. Für das folgende halben Jahr ermittelte man alle Fälle des Guillain-Barré-Syn­droms für die Provinz und kam auf 83 Stück. 25 davon traten bei geimpften Personen auf, gleich 19 davon entwickelten die Symptome innerhalb von einem Monat nach der Impfung. Der Krankheitsverlauf war so schlimm, dass 23 davon auch im Krankenhaus betreut werden mussten und vier Menschen verstarben.