Vermittler von Krankenversicherungen erhalten immer höhere Provisionen

Bund der Versicherten kritisiert den Provisionsanstieg bei Krankenversicherungen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. Februar 2011

Gesetzliche sowie auch private Krankenkassen werben um neue Kunden und dabei ist jedes Mittel recht. So erhalten die Vermittler immer höhere Provisionen und oftmals steht nicht der Kunde im Vordergrund, sondern mehr der persönliche Gewinn, was auch viele Verbraucherschützer anprangern.

Die Folgen des Provisionanstiegs

Wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitteilt sind die Provisionen in den letzten drei Jahren stark gestiegen, so werden zum Teil bis zu elf Monatsbeiträge den Vermittlern bezahlt, das heißt bei einer Lebensversicherung mit monatlichen Beiträgen von 400 Euro, erhält der Vermittler 4.400 Euro. Aus diesem Grund sind natürlich die Vermittler besonders an solchen lukrativen Versicherungen interessiert, egal ob der Kunde diese braucht oder nicht und so wird vielleicht die wichtige private Haftpflichtversicherung vergessen.

Provisionen auf Tarife

Manche Krankenkassen wollen ihren Kunden auch bestimmte Tarife verkaufen, wobei dann der Vermittler eine noch höhere Provision kassieren kann, was auch Hartmuth Wrocklage, vom Vorstand des Bundes der Versicherten (BdV), kritisiert. So sollte nach seiner Meinung die Provision bei Krankenversicherungen grundsätzlich auf sechs Monatsraten begrenzt werden. Auch wechseln viele junge Menschen nach einem oder zwei Jahren ihre Versicherung und davon profitiert nur der Vermittler.

So sollte eine Stornierung eigentlich erst nach fünf Jahren möglich sein, wie der BdV vom Gesetzgeber fordert. Bislang muss ein Werber seine Provision nur dann zurückzahlen, wenn der Kunde innerhalb des ersten Jahres die Police kündigt.