Verödung bei Hämorrhoidenleiden jetzt auch in Österreich zugelassen

Die Tabu-Erkrankung, die fast jeder zweite Mensch erleidet, lässt sich damit wirksam behandeln

Von Viola Reinhardt
7. September 2009

Fast jeder zweite Mensch erleidet im Laufe seines Lebens die Tabu-Erkrankung Hämorrhoiden. Meistens treten die Beschwerden am After im Alter zwischen 40 und 60 Jahren ein und zeigen sich entweder mit einem Juckreiz, leichten rötlichen Blutungen, einem leichten Druckgefühl und eher seltener mit Schmerzen.

Die Ursachen für Hämorrhoiden finden sich in einer falschen Ernährung, einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche, Verstopfung mit starkem Pressen beim Stuhlgang, Übergewicht und Bewegungsmangel. Sehr oft betroffen sind Schwangere bzw. junge Mütter nach der Geburt.

Was sind Hämorrhoiden?

Die Hämorrhoiden selbst sind eine krankhafte Veränderung des Gefäßpolsters, das sich zwischen dem Analkanal und dem Mastdarm befindet. Angelegt wir ein Ring, sind die Gefäßpolster arteriös und schwammartig. Zu finden am inneren Schließmuskel und in der Funktion der Feinabdichtung des Enddarms, kann bei den genannten Ursachen das Hämorrhoidalleiden zeitweise oder auch chronisch in Erscheinung treten. Unterschieden wird solch ein Leiden in vier Graden, wobei der Grad I und II mit minimal-invasiven Therapien gut behandelt werden können. Diese Therapien bestehen entweder aus einem Abbinden mit Gummiband oder einem Veröden.

Letzteres ist nun auch in Österreich als Therapiemethode zugelassen. Bei den Graden III und IV hingegen sind größere Eingriffe notwendig. Das Veröden wird mittels des Spritzens eines Sklerosierungsmittels in das verdickte Gewebe durchgeführt, was dazuführt, dass die Hämorrhoiden regelrecht schrumpfen. Durch das entstehende Narbengewebe wird die Blutzufuhr gedrosselt und die Hämorrhoiden am Untergrund fixiert.