Versorgung bei Demenz - Pflegeheim im Vergleich zur Betreuung daheim doppelt so teuer
Menschen mit Demenz verlieren mehr und mehr an Eigenständigkeit. Oft können sie sich am Ende weder selbst ernähren noch die tägliche Körperpflege allein bewerkstelligen. Für Angehörige stellt sich daher die Frage, wie die weitere Versorgung der Betroffenen gestaltet werden sollte.
Pflege des Demenzkranken zu Hause oder im Pflegeheim?
Ob der Demenzkranke weiterhin in Zusammenarbeit mit einem Pflegedienst zu Hause versorgt werden kann, oder die Unterbringung in einem Heim angebracht ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zumindest der Aspekt der Kosten fällt zugunsten der Heimpflege aus. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die Pflegeeinrichtungen im Schnitt das Doppelte kosten und damit schnell zur finanziellen Belastung werden.
Studie vergleicht Kosten für die Pflege zu Hause oder im Pflegeheim
Eine Erhebung hat sich den Kostenfaktor in acht verschiedenen Ländern angesehen: In Deutschland, Großbritannien, Spanien und Frankreich, sowie in Schweden, Finnland, Estland und in den Niederlanden. Verglichen wurde jeweils die häusliche Pflege und die Unterbringung im Heim.
Dabei zeigte sich, dass es von Land zu Land durchaus große Unterschiede gibt. Im Mittel jedoch lag die finanzielle Last im Heim bei 4.491 Euro und bei privater Pflege nur bei 2.491 Euro. Deutschland lag dabei über dem Schnitt und kam auf 5.201 Euro versus 2.683 Euro.
Die Belastung der Pflegenden sollte neben den Kosten berücksichtigt werden
Die Studie weist jedoch auch darauf hin, dass die häusliche Pflege umso teurer wird, je weiter die Demenz vorangeschritten ist. Hat ein Angehöriger so gut wie keine Eigenständigkeit mehr, kann das Pflegeheim sogar zur günstigeren Alternative werden.
Unabhängig von den Kosten müssen Angehörige immer an soziale Faktoren denken. Bei der Heimpflege entsteht eine deutlich höhere Belastung der Psyche. Viele Pflegende entwickeln dabei sogar Depressionen und werden so selbst krank. Auch kann das allgemeine Familienleben durch den Pflegefall daheim stark leiden und der Partner und/oder die Kinder werden vernachlässigt. Die Kostenfrage allein darf daher nicht entscheidend sein.