Verwirrte Mücken - Fortschritte in der Malaria-Forschung

Kampf gegen Malaria - Forscher bilden Mücken-Geruchsrezeptoren

Von Thorsten Hoborn
16. Februar 2010

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO erkrankten 2008 rund 243 Millionen Menschen an Malaria. Überträger der Tropenkrankheit ist die Anopheles-Mücke. Sie überträgt den einzelligen Krankheitserreger Plasmodium falciparum, den gefährlichsten aller Malaria-Erreger.

Ausgeprägter Geruchssinn der Anopheles-Mücke

Die Anopheles-Mücke verlässt sich auf der Suche nach neuen Opfern fast vollständig auf ihren Geruchssinn. US-Wissenschafter haben im Kampf gegen die Krankheit nun möglicherweise einen neuen Ansatz gefunden.

Genetische Untersuchungen belegten, wie die Geruchsrezeptoren der Mücke reagieren und auf welche Gerüche sie besonders ansprechen.

Dafür pflanzten die Forscher Geruchsrezeptoren in eine Fruchtfliege ein, die schließlich funktionierende Mücken-Geruchsrezeptoren ausbildete. Die Fliegenmutanten reagierten besonders auf einen Stoff, der in fast allen Urinen von Tieren zu finden ist. Moskitos werden ebenfalls angezogen von sogenannten Indol-Verbindungen, die etwa 30 Prozent des menschlichen Schweißes ausmachen.

Auch ein Nebenprodukt in der Mikro-Flora der Haut verursacht einen für Mücken besonders appetitlichen Geruch. Eine Malaria-Mücke, die nichts riecht, kann auch nicht stechen. Von den Studienergebnisse versprechen sich Forscher nun weitere Erfolge.

Passend zum Thema