Verwöhnen macht Kinder bequem und konfliktscheu

Verwöhnen der Kinder als Ausdruck des eigenen Harmoniestrebens

Von Dörte Rösler
15. Dezember 2014

Kinder brauchen liebevolle Zuwendung. Immer mehr Eltern übertreiben es jedoch und verwöhnen ihren Nachwuchs. Statt eigenverantwortlicher Persönlichkeiten erziehen sie anspruchsvolle Versager, die sich im Beruf nicht durchsetzen können und kaum soziale Kontakte haben.

Verwöhnende Eltern

Beim Verwöhnen geht es den Eltern, so Fachbuchautor Albert Wunsch, nicht um das Wohl oder die Entwicklung des Kindes. Vielmehr folgen die Erwachsenen ihrem eigenen Harmoniestreben. Und das kann fatale Folgen haben. Da die Kinder niemals lernen, Konflikte auszutragen und eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden, werden sie bequem.

Faule Kinder

Eine verwöhnende Erziehung mag zwar äußerlich wie Zuwendung aussehen, sie macht die Kinder jedoch unselbstständig. Indem die Kinder lernen, dass ihre Forderungen immer erfüllt werden, verlieren sie die Bereitschaft, sich anzustrengen.

Wichtige Entwicklungsziele wie Eigenständigkeit, soziale Kompetenz oder Verantwortungsbewusstsein bleiben für den Nachwuchs unerreichbar. Verwöhnung macht die Kinder so abhängig von ihren Eltern - wie eine Droge.

Wege aus der Verwöhnungsfalle

Dass in der Erziehung etwas schief gelaufen ist, merken Eltern oft erst, wenn der Nachwuchs sich zum kleinen Haustyrannen gemausert hat. Dann hilft nur eine konsequente Umstellung der Erziehung.

Eltern sollten die Kinder aktiver altersgemäße Arbeiten im Alltag übernehmen lassen, damit sie sich einbezogen und beachtet fühlen. Belohnungen sollten aufgeschoben werden, damit die Kinder lernen, ihre Impulse zu kontrollieren. Dazu gehört allerdings auch die Bereitschaft, sich mehr Zeit für den Nachwuchs zu nehmen und Konflikte souverän auszutragen.