Viagra made in Österreich: Die ersten Generika sind auf dem Markt

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juni 2013

Für den amerikanischen Pharmakonzern Pfizer war das Potenzmittel Viagra 15 Jahre lang eine echte Goldgrube: 4,35 Millionen Euro setzte das Unternehmen nach eigenen Angaben um - täglich.

Doch zumindest in der EU dürfte es nun mit der Goldgräberstimmung vorbei sein, denn in der vergangenen Woche lief der Patentschutz für Viagra ab. Zahlreiche Firmen stehen mit günstigeren Nachahmerpräparaten - sogenannten Generika - in den Startlöchern. In Österreich will der steirische Medikamentenhersteller Gerot Lannach beispielsweise ein "Austro-Viagra" auf den Markt bringen.

Der Patentschutz für Medikamente gilt in der Regel 20 Jahre: Damit wird dem Erfinder die Möglichkeit gegeben, die oft hohen Entwicklungskosten für das Medikament über hohe Preise zurück zu verdienen. Läuft der Patentschutz schließlich ab, drängen zahlreiche günstigere Generika auf den Markt, die für den Verbraucher und die Krankenkassen Ersparnisse von über 50 Prozent bedeuten können.

Da das Potenzmittel Viagra als "Lifestyle"-Mittel gilt, wird es in Europa nur selten von den Krankenkassen erstattet. Zahllose Männer bestellten deswegen scheinbar günstiges Viagra im Internet - wobei es sich häufig um wirkungslose Fälschungen handelte. Mit dem Ablauf des Patentschutzes besteht nun immerhin die Möglichkeit, wirksame Generika zu günstigeren Preisen zu erwerben. Auch Pfizer selbst mischt am Markt mit: Das Generikum Sildenafil Pfizer kostet 30% weniger als das originale Viagra.