Viele Menschen sind in Punkto Gewebespenden nicht richtig aufgeklärt

Von Cornelia Scherpe
8. August 2012

Es gibt immer mehr Patienten, die auf eine Organspende warten, als es Spender gibt. Dies ist eine traurige Tatsache. Allerdings wissen viele Menschen noch nicht einmal, dass es einen Unterschied zwischen Organspenden und Gewebespenden gibt. Das führt dazu, dass die Zahl der Gewebespenden noch kleiner ist als die der Organspenden.

Viele Fachärzte sehen das Problem bei den Hausärzten, die ihre Patienten einfach nicht ausreichend aufklären. So kann zum Beispiel das Spenden von Zellen, von Hornhäuten oder von Herzklappen sehr sinnvoll sein. Doch wer nicht weiß, dass es auch auf diese "kleinen Spenden" ankommt, der denkt gar nicht über einen Spenderausweis nach.

Aus dem Jahresbericht der "Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation", kurz DGFG, für 2011 ist hervorgegangen, dass zum Beispiel die Zahl der Herzklappen-Spenden (diese zählen zur Gewebespende) vom 292 Stück auf 147 zurückgegangen ist. Der Mangel an Gewebeteilen besteht in fast jedem Bereich.

Das Traurige: Schätzungen zufolge gibt es jedes Jahr in Deutschland circa 4.000 Menschen, die für eine Organspende in Frage gekommen wären und die Zahl der potentiellen Gewebespender beläuft sich sogar auf 400.000 Patienten. Doch die meisten dieser 400.000 wissen einfach nicht, dass sie helfen können.

Die Hausärzte sollten daher dringend mit ihren Patienten nicht nur über die Organspende sprechen, sondern auch das Thema Gewebespende anschneiden. So könnte man auch neue Blutgefäße oder gar Knochen für Bedürftige heranzüchten.