Viele Menschen unterstützen lieber ein bestehendes System als es zu ändern

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. Dezember 2011

Forscher haben untersucht, warum viele Menschen lieber ein bestehendes System, beispielsweise eine Diktatur oder auch eine unglückliche Beziehung unterstützen und nicht versuchen dies zu ändern.

So fanden die beiden Psychologen Aaron Kay und Justin Friesen bei ihrer Analyse von bestehenden Studien heraus, dass es vier Gründe für eine solches Verhalten gibt. So stellen wir uns automatisch auf die Seite unserer Familie, wenn ein Mitglied kritisiert oder gar angegriffen wird. Ähnlich ist es auch bei der Politik des eigenen Landes.

Als im Jahr 2001 der Terroranschlag auf das World-Trade-Center in New York geschah, stellte sich die ganze amerikanische Nation hinter den damaligen Präsidenten Bush, der vorher nicht gerade beliebt war, und suchte Schutz bei den Politikern. Aber wir versuchen auch uns gegen irgendwelche Ungerechtigkeiten weniger zu wehren, wenn wir davon stärker durch ein System betroffen sind.

Als Beispiel führten die beiden Forscher an, dass Studenten eine ungerechte Regelung an ihrer eigenen Universität eher akzeptieren als diese zu ändern, so zum Beispiel bei der Vergabe von Wohnheimplätzen. Dagegen sind sie eher bereit gegen die Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem zu protestieren, obwohl sie davon zurzeit weniger betroffen sind. Aber auch sind wir selten in der Lage aus einer festen Beziehung auszubrechen, denn hier überwiegt oftmals die Angst vor dem Verlust.

Obwohl viele Menschen, besonders in den westlichen Ländern, versuchen ihr Leben selbst zu bestimmen, werden vom Staat erlassene Gesetze oftmals als positiv bewertet, um sich selbst davon zu überzeugen, dass dies richtig ist. Aber es gibt auch Situationen, wo es plötzlich zu einer radikalen Änderung kommt, wie die letzten Ereignisse im arabischen Raum zeigten.

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