Viele Patienten gehen wegen der Praxisgebühren nicht zum Arzt

Deutsche verlieren Vertrauen ins Gesundheitssystem und meiden Arztpraxen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. April 2011

Wie eine Studie zeigt, geht jeder achte deutsche Patient, auch wenn er krank ist, nicht zum Arzt. Und dies nur, weil er die Praxisgebühr von 10 Euro pro Quartal nicht bezahlen will oder kann. Auch befürchten viele noch irgendwelche Zuzahlungen. Mittlerweile ist dadurch auch das Vertrauen in unser Gesundheitssystem verloren gegangen, doch die Folgekosten können dadurch enorm steigen.

Vertrauen ins Gesundheitssystem gestört?

Der Soziologe Claus Wendt aus Siegen hatte mit seinem Team etwa 15.000 Menschen aus verschiedenen Ländern, so den USA, Australien und Neuseeland, Großbritannien, Niederlande und Deutschland zu dem Thema Gesundheitsversorgung befragt. In den Niederlanden haben somit auch die meisten Patienten Vertrauen zu ihren Ärzten, so dass nur etwa 1,5 Prozent der Kranken keinen Arzt aufsuchen.

In Großbritannien gehen nur 1,8 Prozent der Patienten, wenn sie sich krank fühlen, nicht zu einem Arzt. Dagegen liegt der Prozentsatz bei uns in Deutschland bei 11,7 Prozent, aber in den USA sind es sogar 24,6 Prozent. In den USA müssen sich die Menschen größtenteils privat versichern.