Viele Riechstörungen bleiben unbehandelt

Von Cornelia Scherpe
4. Januar 2013

Nicht viele Menschen haben sich im Alltag schon einmal mit dem Phänomen der Riechstörungen beschäftigt. Das ist insofern bemerkenswert, da rund 20 Prozent aller Menschen ab 20 Jahren daran leiden. Viele jedoch bemerken ihre Störung selbst nicht oder schenken ihr im Alltag keine wirkliche Beachtung.

Die Störungen fallen in der Regel in den Aufgabenbereich des Neurologen, da die Patienten die Geruchseindrücke zwar über die Nase aufnehmen, das Gehirn die Informationen aber nicht angemessen verarbeiten kann. In Wien haben Forscher nun einen Test entwickelt, damit das Diagnostizieren der Riechstörungen in Zukunft leichter und damit schneller geht.

Es handelt sich dabei um einen psychologischen Test, der viele verschiedene Faktoren mit in die Analyse einbezieht. Der Test ist damit weltweit der erste, der wirklich leicht anwendbar ist und dennoch gute Ergebnisse verspricht. Unter anderem ermittelt er, wie Menschen das Essen wahrnehmen.

Oft machen sich Riechstörungen nämlich beim Verzehr von Nahrung bemerkbar. Das Essen schmeckt plötzlich anders, als früher, da der Geruchs- und der Geschmackssinn eng miteinander verbunden sind. Auch Parfüm wird oft nicht mehr so wahrgenommen wie früher.

Die Neurologen raten der breiten Masse, die neue Testmöglichkeit wahrzunehmen, sobald auch nur ein kleiner Verdacht auf eine Störung besteht. Auch wenn diese den Alltag oft kaum belastet, kann sie sich in bestimmten Situationen als schwerwiegend herausstellen. So kann eine Riechstörung beispielsweise dazu führen, dass Rauch nicht wahrgenommen und so die Gesundheit gefährdet wird. Manchmal können auch Depressionen die Folge sein, wenn man die Umwelt nicht mehr in ihrer ganzen Vielfalt wahrnimmt.