Vietnam: Gewalttaten durch Online-Spieler?

Online-Spieler haben einen Hang zu Gewalttaten behauptet die vietnamesische Regierung

Von Ingo Krüger
16. März 2011

Machen Online-Spiele gewalttätig? Dies glaubt zumindest die vietnamesische Regierung. Sie erließ daher eine gesetzliche Regelung, dass Internet-Cafés künftig um 22 Uhr schließen müssen. Der Erfolg dieser Maßnahme ist allerdings mehr als fraglich.

Computer-Spieler vernachlässigen das Lernen und die Suche nach einem Arbeitsplatz

Die in der Mehrzahl jugendlichen Computer-Spieler hätten einen Hang zu Gewalttaten, bekräftigte Luu Vu Hai vom Informationsministerium Vietnams nach Angaben der Süddeutschen Zeitung. Außerdem würden die Spielerinnen und Spieler das Lernen und die Suche nach einer Arbeitsstelle vernachlässigen.

Fortan müssen Internetcafés ihre Türen von 22 Uhr bis 8 Uhr morgens schließen. Vu Hai gab an, dass zahlreiche Besucher nach dem Verlassen eines Cafés etwas anstellen würden, sogar Straftaten begehen. Mit der Nachtsperre könne man zahlreiche Verbrechen im Vorhinein verhindern, erklärte der Regierungsvertreter.

Doch die Online-Spieler ficht das nicht an. Ein Student erklärte, dann eben zu Hause weiterzuspielen. Zudem sei auch gar nicht sicher, dass die Betreiber der Internet-Cafés wirklich ihren Läden um 22 Uhr dicht machen würden. Selbst die Regierung traut ihrer eigenen Regelung nicht. Sie hätten, so ein Beamter, zu wenige Polizisten, die die Einhaltung der Öffnungszeiten überprüfen könnten.