Viren weiterhin im Kampf gegen Krebs

Von Cornelia Scherpe
3. Dezember 2012

Viele Forscher konzentrieren sich derzeit bei ihren Bemühungen gegen Krebs auf Viren. Die Organismen sollen benutzt werden, um Menschen mit diversen Tumoren zu helfen, indem die Erreger die Krebszellen angreifen. In der Theorie ist es simpel: man programmiert die Viren genetisch darauf, die Tumoren anzugreifen, das gesunde Gewebe aber als Freund zu erkennen und daher zu verschonen. So will man in Zukunft verhindern, dass man nur mittels Chemotherapie und co. arbeiten kann und dabei zwangsläufig auch gesunde Körperzellen in Mitleidenschaft zieht.

Aktuell läuft auch in Deutschland eine Studie zu diesem Thema. In Ulm wollen Forscher die Viren nutzen und damit Krebs in der Bauchspeicheldrüse zu heilen. Bisher sind Chemotherapie oder Bestrahlung notwendig, um das Geschwür so weit zu verkleinern, dass es operativ entfernt werden kann. Dies sollen künftig die Viren leisten.

Die Wissenschaftler arbeiten dabei mit Adenoviren. Diese sind bereits in der Lage, Krebszellen von gesundem Gewebe zu unterscheiden, womit ein wesentlicher Schritt bereits getan ist. Die Viren geben ihre DNS in die Krebszellen ab und vermehren sich darin so stark, dass die Krebszelle quasi zerrissen wird.

Bislang funktioniert dies aber nur in einzelnen Fällen. Bei vielen Patienten versagen die Viren, denn sie wirken nur bei den Krebszellen, die sich bei der Injektion direkt in der Nähe befinden. Dieses Problem muss man nun noch lösen. Genetisch müssen die Viren dazu gebracht werden, noch weiter auf Wanderschaft zu gehen und so ein komplettes Geschwür zu befallen.