Virtuelle Koloskopie mit realen Folgen - gesunder Mann landet im OP

Von Cornelia Scherpe
27. September 2012

In den USA hat es einen 42-Jährigen schwer getroffen. Der Mann war eigentlich völlig gesund, doch aus Gründen der Sicherheit ging er zu einem allgemeinen Check up. Neben Labortests, EKG und Messung der Knochendichte gehörte auch eine virtuelle Koloskopie dazu. Dabei wird die Darmspiegelung ohne direkten Eingriff, sondern mittels CT durchgeführt. Die Methode wird von vielen aus Gründen der Scham und der Angst vor Schmerzen bevorzugt. Für den Mann war es aber offenbar die falsche Wahl, denn kurz nach der Untersuchung beginnen bei ihm Bauchschmerzen. So kommt es, dass er gerade einmal zwölf Stunden nach seinem Check up in der Notaufnahme landet.

Obwohl er am Tag davor als absolut gesund wieder nach Hause geschickt wurde, plagen ihn nun schlimme Schmerzen im unteren Bauch. Die Ärzte sind irritiert und veranlassen eine Röntgenaufnahme. Dort sehen sie, was vor zwölf Stunden mit Sicherheit noch nicht da war. Der Mann hat eine Appendizitis, also eine Entzündung des Wurmfortsatzes (umgangssprachlich auch Blinddarmentzündung genannt). Die Appendizitis ist so akut, dass auch Nachbargewebe betroffen ist. Die Zusatzdiagnose lautet also Periappendizitis. Den Medizinern bleibt nichts anderes übrig, als den Patienten sofort in einen OP zu bringen und den Wurmfortsatz zu entfernen. Zumindest dieser Teil geht gut und der Mann darf am nächsten Tag wieder aus der Klinik.

Für die Ärzte selbst ist der Vorfall etwas peinlich, denn der gesunde Mann ist durch die virtuelle Koloskopie erst in seine missliche Lage gebracht worden. Obwohl die Methode sehr sicher ist, hat sie Risiken und bei ihm trat eine mögliche Nebenwirkung auf.