Darmspiegelung: Nicht nur Früherkennung, sondern wahre Vorsorge

Von Cornelia Scherpe
13. März 2014

Umgangssprachlich spricht man bei jedem Krebs-Screening zwar von der "Krebsvorsorge", doch in vielen Fällen ist es keine eigentliche Vorsorge, sondern vielmehr eine Früherkennung.

Entfernung von potenziellem Tumorgewebe bei Darmspiegelung

Der Arzt kann dem Entstehen von Tumoren nicht vorbeugen, sondern "nur" Krebs in seinem Frühstadium erkennen und daher gut behandeln. Eine echte Vorsorge bedeutet jedoch, den Krebs vor der eigentlichen Entstehung zu bekämpfen. Dies ist nicht immer möglich, wohl aber bei der Darmspiegelung gegen Darmkrebs.

Durch das Screening kann der Arzt Veränderungen im Gewebe sehen, die noch vollkommen gutartig sind, jedoch das Potenzial zum tödlichen Krebs haben. Indem dieses Gewebe ganz einfach entfernt wird, hat man die beste Vorsorge wahrgenommen, die es gibt.

Empfehlung der Vorsorgeuntersuchung

Derzeit erkranken allein in Deutschland rund 70.000 Menschen jedes Jahr neu an Darmkrebs. Rund 27.000 davon müssen an den direkten Folgen des Tumors sterben. Die Zahl der Todesfälle könnte bedeutend kleiner sein, wenn jeder Mensch das Screening wahrnehmen würde. Dieses wird von allen gesetzlichen Krankenkassen ab dem 55. Lebensjahr bezahlt. Die meisten Fälle von Darmkrebs entstehen bei Menschen ab dem 70. Lebensjahr. Gerade einmal zehn Prozent der Diagnosen erfolgen vor dem 55. Lebensjahr.

Kostenloses Darmkrebs-Screening zur Vorsorge ab 55 Jahren

Daher wurde das Screening auch so gelegt, dass Menschen ab 55 kostenlos die Vorsorge wahrnehmen können. Vor diesem Alter ist die Vorsorge nur dann sinnvoll, wenn der Betreffende bereits Fälle von Darmkrebs in der näheren Familie hat. Hier kann das Screening bereits deutlich früher Sinn machen. Die Ärzte raten als Orientierungswert zehn Jahre vor dem Alter, in dem der betroffene Verwandte bei der Diagnose war.

Um selbst etwas zur Vorsorge beizutragen, sollte man auf zu viel Alkohol und Fleisch verzichten und täglich Obst essen.