Virusinfektion greift Austern an - schwere Ernteausfälle in ganz Europa

Der Virus ist Forschern zwar schon länger bekannt, können ihn jedoch noch nicht effektiv bekämpfen

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2011

Die Austern in Europa haben alle ein gemeinsames Problem: Seit einiger Zeit werden die Muscheln von einem Virus befallen, der die Meeresbewohner in großer Zahl sterben lässt. Biologen versuchen den Austern zu helfen, doch bereits jetzt ist der Ernteausfall für Austernzüchter so groß, dass es für diese eine finanzielle Katastrophe bedeutet.

Allein in Frankreich rechnen Züchter mit einem Ausfall von gut 30 Prozent. Manche kleine Unternehmen rechnen sogar mit Ausfällen bis zu 90 Prozent, was das Ende ihrer Existenz bedeutet.

Virus schon seit 2008 bekannt

Forscher haben das verantwortliche Virus schon identifiziert. Es ist ein Erreger, der bereits seit 2008 bekannt ist und der für Menschen völlig unbedenklich ist. Für die kleinen Muscheln jedoch endet eine Infektion tödlich.

Einsatz triploider Austern schuld an der Virusinfektion?

Warum genau das Virus so erbarmungslos zuschlägt, da sind Forscher sich noch nicht sicher. Manche Züchter gehen der Theorie nach, der Mensch selbst sei Schuld an den Vorgängen, durch den Einsatz von triploiden Austern. Diese werden im Labor gezüchtet und besitzen drei Chromosomensätze. Normal sind in der Natur zwei Chromosomensätze in jeder Zelle.

Der Vorteil der Labor-Austern: Sie wachsen viel schneller und können daher eher geerntet werden. Dieser finanzielle Vorteil könnte nun zum riesigen Nachteil werden. Allerdings hat das entsprechende Zuchtlabor in Frankreich bereits ein Gutachten vorgelegt, wonach sie nichts mit dem Virusbefall zu tun haben.

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